Glos­sar Krebsbegleitung

Acht­sam­keit

Acht­sam­keit ist eine beson­de­re Form von Auf­merk­sam­keit. Es han­delt sich dabei um einen kla­ren Bewusst­seins­zu­stand, der es erlaubt, jede inne­re und äuße­re Erfah­rung im gegen­wär­ti­gen Moment vor­ur­teils­frei wahr­zu­neh­men und zuzulassen.

Ambu­lant

(latei­nisch „ambu­la­re“: umher­ge­hen, spa­zie­ren gehen). Ambu­lan­te Behand­lung im Gegen­satz zur sta­tio­nä­ren Auf­nah­me meint, der Pati­ent kann noch am sel­ben Tag nach Been­di­gung der Behand­lung wie­der nach Hau­se gehen.

Angst­stö­rung

Zusam­men­fas­sung ver­schie­de­ner see­li­scher Krank­hei­ten, kön­nen ein­her­ge­hen mit kör­per­li­chen Anzei­chen der Angst wie Herz­ra­sen, Schwit­zen, Zit­tern, Atem­not, Ersti­ckungs- und Schwindelgefühlen.

Anpas­sungs­stö­rung

Es han­delt sich dabei um eine psy­chi­sche Reak­ti­on auf eine see­li­sche, kör­per­li­che und/oder sozia­le Belas­tung wie z.B. Todes­fall, Arbeits­lo­sig­keit, Schei­dung oder eine schwe­re Krank­heit. In deren Fol­ge kommt es zu psy­chi­schen und kör­per­li­chen Beschwerden.

Che­mo­the­ra­pie

Bei einer Che­mo­the­ra­pie wer­den im Rah­men der Behand­lung von Krebs bestimm­te Medi­ka­men­te, die Zyto­sta­ti­ka, ein­ge­setzt, wel­che Krebs­zel­len abtö­ten oder ihre Ver­meh­rung stop­pen kön­nen. Eine Che­mo­the­ra­pie kann vor (neoad­ju­vant) oder nach einer Ope­ra­ti­on (adju­vant), als allei­ni­ge Maß­nah­me oder in Kom­bi­na­ti­on mit ande­ren The­ra­pie­op­tio­nen durch­ge­führt werden.

Coping

Beäl­ti­gungs­ver­hal­ten mit einem als bedeut­sam und schwie­rig emp­fun­de­nen Lebens­er­eig­nis oder einer Lebensphase.

Depres­si­on

(latei­nisch „depri­me­re“: bedrü­cken) Wenn bestimm­te Krank­heits­an­zei­chen wie gedrück­te Stim­mung, Antrie­b­lo­sig­keit, Ermüd­bar­keit und Inter­es­sen­lo­sig­keit min­des­tens zwei Wochen lang andauern.

Dia­gno­se

(grie­chisch „dia­gno­si“: Durch­for­schung) Fest­stel­lung oder Bestim­mung einer Krank­heit. .Alle Metho­den, die der Dia­gno­se­fin­dung die­nen, z.B .Ana­mne­se (Kran­ken­ge­schich­te), bild­ge­ben­de Ver­fah­ren oder Labor­un­ter­su­chun­gen wer­den unter die­sem Begriff zusammengefasst.

Distress

See­li­sches und kör­per­li­ches Erle­ben der Belastung.

Distress-Ther­mo­me­ter

Kurz­test zur Erfas­sung psy­cho­so­zia­ler Belas­tun­gen beim Tumorpatienten.

Ent­span­nungs­ver­fah­ren

Führt zur Ver­min­de­rung von kör­per­li­chem und see­li­schem Stress; stär­ken das Wohl­be­fin­den des Erkrankten.

Ergo­the­ra­pie

(grie­chisch „ergon:Arbeit; „the­ra­pei“: die­nen, Pfle­ge) Gehört zu den medi­zi­ni­schen Heil­be­ru­fen, die Betrof­fe­nen hel­fen, durch eine Krank­heit, Ver­let­zung oder Behin­de­rung ver­lo­ren­ge­gan­ge­ne oder noch nicht vor­han­de­ne Hand­lungs­fä­hig­keit im All­tags­le­ben (wie­der) zu erreichen.

Fati­gue

(fran­zö­sisch: Müdig­keit, Erschöp­fung) Begleit­erschei­nung vie­ler Krebs­er­kran­kun­gen: Aus­ge­löst durch die Erkran­kun­gen selbst und/oder durch die Behand­lung kann es zu Zustän­den dau­er­haf­ter Erschöp­fung, Abge­schla­gen­heit und Über­for­de­rung kommen.

Inter­dis­zi­pli­när

Ärz­te ver­schie­de­ner Fach­rich­tun­gen und ande­re Berufs­grup­pe sind gemein­sam an der Behand­lung beteiligt.

Kom­or­bi­di­tät

Begleit­erkran­kun­gen einer Krankheit.

Lebens­qua­li­tät

Der Begriff umfasst unter­schied­li­che Berei­che des kör­per­li­chen, see­li­schen, geis­ti­gen und sozia­len Wohlbefindens.

Medi­ta­ti­on

Medi­ta­ti­on ist kon­zen­trier­te Auf­merk­sam­keit. Dadurch erreicht der Medi­tie­ren­de einen Zustand tie­fer Ent­span­nung. Regel­mä­ßi­ges Medi­tie­ren baut Stress ab und kann z.B. die Behand­lung von Depres­sio­nen oder chro­ni­schen Schmer­zen unterstützen.

Onko­lo­gie/Inter­nis­ti­sche Onkologie

(grie­chisch „onkos“: Schwel­lung; „logos“: Leh­re) Fach­be­zeich­nung der Medi­zin, die sich mit Ent­ste­hen, Dia­gno­se, Behand­lung und Nach­sor­ge von Tumor­er­kran­kun­gen befasst.

Psychoonkologie/Psychosoziale Onkologie/Onkopsychologie

Teil­ge­biet der Onko­lo­gie, das sich mit den see­li­schen, kör­per­li­chen und sozia­len Aus­wir­kun­gen von Tumor­er­kran­kun­gen befasst.

Psychoonkologin/Psychoonkologe

Meist Psy­cho­lo­gen, Ärz­te und/oder Sozi­al­päd­ago­gen, die zusätz­lich zu ihrer Aus­bil­dung eine spe­zi­el­le Fort- oder Wei­ter­bil­dung haben. Die­se Fach­leu­te kön­nen von Krebs Betrof­fe­ne und deren Ange­hö­ri­ge dabei unter­stüt­zen, die psy­cho­so­zia­len Belas­tun­gen einer Tumor­er­kran­kung bes­ser zu bewältigen.

Psy­cho­so­zia­le Belastung

Äuße­re Ein­flüs­se, die auf die See­le und das Sozi­al­ver­hal­ten nega­tiv einwirken.

Sozia­le und see­li­sche Fak­to­ren, die ein­an­der beeinflussen.

Psy­cho­the­ra­pie

Alle Ver­fah­ren, die ohne den Ein­satz von Medi­ka­men­ten psy­chi­sche Erkran­kun­gen, Beein­träch­ti­gun­gen oder Ver­hal­tens­stö­run­gen behandeln.

Reha­bi­li­ta­ti­on

Meint alle medi­zi­ni­schen, psy­cho­the­ra­peu­ti­schen, sozia­len und beruf­li­chen Maß­nah­men, die die Wie­der­ein­glie­de­rung eines Kran­ken in Fami­lie, Gesell­schaft und Berufs­le­ben zum Ziel haben.

Resi­li­enz

Meint die Fähig­keit oder psy­chi­sche Wider­stands­kraft, Kri­sen (z.B. Krank­heit) zu bewäl­ti­gen und sie durch Rück­griff auf die eige­nen Res­sour­cen als Anlass für Ent­wick­lung zu nutzen.

Res­sour­cen

Alles was die eige­nen Kraft­quel­len auf­füllt und mit Krank­heit und deren Fol­gen bes­ser umge­hen lässt: wie z.B. Fähig­kei­ten, Fer­tig­kei­ten, Men­schen, Kunst, Natur, Kultur.

Rezi­div

(latei­nisch „reci­de­re“: zurück­fal­len) Rück­fall nach einer Pha­se, in der kei­ne Tumor­zel­len nach­ge­wie­sen wer­den konn­ten .Nach einer erfolg­rei­chen Krebs­be­hand­lung, wenn ein soli­der Tumor an dem­sel­ben Ort wie­der auftaucht.

Scree­ning

Wird in der Medi­zin für sys­te­ma­ti­sche Unter­su­chun­gen von vie­len Men­schen ver­wen­det. In der Psy­cho­on­ko­lo­gie sol­len mit Hil­fe von sol­chen Unter­su­chun­gen ers­te Anzei­chen von Belas­tung oder schon vor­han­de­nen psy­chi­schen Stö­run­gen im frü­hen Sta­di­um gefun­den wer­den, damit die­se ggf. recht­zei­tig behan­delt wer­den können.

Selbst­für­sor­ge

Selbst­für­sor­ge meint Akti­vi­tä­ten, die dem psy­chi­schen und phy­si­schen Wohl­be­fin­den die­nen und hel­fen, Belas­tun­gen und Stress auszugleichen.

Sozi­al­recht­li­che Fragen

Mit einer Krebs­er­kran­kung sind häu­fig Fra­gen zur eige­nen finan­zi­el­len Absi­che­rung, zu Ansprü­chen auf Behand­lungs­leis­tun­gen, zur beruf­li­chen Per­spek­ti­ve bzw. Ver­ren­tung usw. ver­bun­den. Die psy­cho­so­zia­le Bera­tung klärt die Betrof­fe­nen über ihre Rech­te auf, erschließt ihnen Leis­tun­gen und unter­stützt sie ggf. bei der Durch­set­zung ihrer Rech­te, um eine sozia­le und beruf­li­che Teil­ha­be trotz Erkran­kung zu gewährleisten.

The­ra­pie

(grie­chisch „the­ra­peia“: Die­nen, Pfle­gen) Behand­lung, Heilbehandlung.

Tumor

(latei­nisch „tume­re“: schwel­len) Wuche­rung oder Gewe­be­ver­meh­rung. Tumo­re kön­nen gut- oder bös­ar­tig sein. Bös­ar­ti­ge Tumo­re kön­nen zer­stö­rend in das umlie­gen­de Gewe­be wach­sen. Ein­zel­ne Zel­len kön­nen sich aus dem Tumor lösen und über die Blut­bahn oder die Lym­phe in ande­re Orga­ne ansie­deln und Toch­ter­ge­schwuls­te, so genann­te Meta­sta­sen bilden.

Yoga

Indisch phi­lo­so­phi­sche Leh­re, die mit geis­ti­gen und kör­per­li­chen Übun­gen zu Kon­zen­tra­ti­on und/oder Ent­span­nung füh­ren kön­nen mit dem Ziel, Kör­per, Geist und See­le in Ein­klang zu bringen.

Zer­ti­fi­zier­tes Zentrum 

Zen­trum, das regel­mä­ßig im Auf­trag der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft über­prüft wird, ob ihre Arbeit der von den Fach­ge­sell­schaf­ten fest­ge­leg­ten Qua­li­täts­kri­te­ri­en ent­spricht. Krebs­pa­ti­en­ten wer­den hier von vie­len inter­dis­zi­pli­nä­ren Fach­leu­ten umfas­send betreut.